Die Augenlider bilden die vordere Begrenzung der Augenhöhle und erfüllen wichtige Funktionen wie Schutz und Benetzung des Auges. Verschiedene Veränderungen an den Augenlidern können diese wichtige Funktionen stören. Aufgrund dessen sollte jede Veränderung am Lid im Rahmen einer Lid-Sprechstunde abgeklärt werden.

Hängelider oder Schlupflider (Blepharochalasis)

Die starke Dehnung der Haut verursacht ein Herabhängen der Oberlider. Einerseits kann der Seheindruck bzw. das Gesichtsfeld beeinträchtigt werden, andererseits kann es vom Patienten subjektiv als kosmetisch störend empfunden werden. Durch eine kosmetische Operation (Blepharoplastik) kann dieser Hautüberschuss entfernt werden.

Einwärtskippen/Auswärtskippen des Unterlids (Entropium/Ektropium)

Beim Einwärtskippen des Unterlids, dem sogenannten Entropium, scheuern die Wimpern an der Hornhaut. Dadurch können Entzündungen und Verletzungen der Hornhaut entstehen. Das Ektropium, also Auswärtskippen des Unterlids, kann zu Benetzungsstörungen führen. Diese Fehlstellung kann durch verschiedene operative Verfahren behoben werden.

Hagelkorn (Chalazion)

Ein Hagelkorn ist eine meist schmerzlose granulomatöse Entzündung einer Meibomdrüse (spezielle Augenliddrüse). Die Behandlung ist zunächst konservativ mit antibiotischen, ggf. entzündugshemmenden Augentropfen. In der Regel verschwindet sie innerhalb weniger Monate. Falls sich ein Hagelkorn trotz konservativer Therapie nicht bessert, kann unter Lokalanästhesie eine chirurgische Entfernung durchgeführt werden.

Weitere Veränderungen:

Fetteinlagerungen (Xanthelasmen), Talgzysten und Warzen sind harmlose Veränderungen am Augenlid, welche unterschiedlich behandelt werden können.

Tumoröse Veränderungen

Basaliome, Plattenepithelkarzinome oder Melanome sind die häufigsten tumorösen Veränderungen am Augenlid. Bei auffälligen Läsionen sollte eine Gewebeprobe entnommen und histologisch untersucht werden. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung der Erkrankung führt zu einem funktionell und kosmetisch sehr gutem Ergebnis.